Vor allem lange Strecken eignen sich laut ADAC und TÜV Rheinland für den Erdgasantrieb. Und: Das Tankstellennetz für Flüssigerdgas wird langsam dichter.
Koblenz/Köln. Mit Flüssigerdgas (LNG) angetriebene Lkw können laut einer neuen Untersuchung für Logistikunternehmen unter Mitwirkung der „VerkehrsRundschau“ schon heute kostengünstiger als Diesel-Lkw im Fernverkehr fahren. Darüber hinaus komme für Flottenbetreiber noch keine andere Antriebsart infrage, „die über Kleinserien oder Prototypen hinausgeht“, teilten ADAC Mittelrhein (Koblenz) und TÜV Rheinland mit. „Bei Brennstoffzelle-, Oberleitungs- und Batterieantrieb sind Technologie und Infrastruktur für den Unternehmensalltag noch nicht genügend ausgereift“, erklärte der Leiter des Kompetenzzentrums für alternative Antriebe beim TÜV Rheinland, Stefan Behrning.
Mit beteiligt an der Studie waren BTK Logistik/ Rosenheim, die Spedition R. van Mark/Rhauderfehn und die Spedition Edgar Graß aus Beselich, die bereits umfangreiche Erfahrungen mit LNG-Lkw haben und über welche die „VerkehrsRundschau“ zuvor berichtet hatte.
Die Ergebnisse der Untersuchung sollten an diesem Freitag bei einem Online-Seminar anstelle des coronabedingt abgesagten traditionellen Nürburgring-Truck-Symposiums vorgestellt werden. Experten hatten zehn seit 2017 vorgestellte Studien zu alternativen Antrieben im Lkw-Fernverkehr ausgewertet sowie mit Unternehmen gesprochen, die bereits LNG-Lastwagen einsetzen. Daraus entstand nach den Angaben ein Online-Gesamtkostenkalkulator, der je nach individueller Situation eines Unternehmens ermitteln könne, welche Antriebsart beim Kauf eines neuen Lkw langfristig am günstigsten sei. Martin Dillinger, Experte für alternative Antriebskonzepte beim TÜV Rheinland, erläuterte: „Nach heutigem Stand gibt es viele Szenarien, in denen ein Gasantrieb wirtschaftliche Vorteile gegenüber einem traditionellen Dieselantrieb bietet.“